Eigentlich eint Borussia Dortmund, den FC Augsburg und Holstein Kiel nicht viel. Die Ansprüche sind komplett verschieden, die finanziellen Mittel sowieso. Und doch stehen alle drei nach sechs Auswärtsspielen mit nur zwei Zählern da. Der BVB holte Zähler Nummer zwei am vergangenen Spieltag - mit einem 1:1 bei Borussia Mönchengladbach.
Für Borussia Dortmund ein historisch schlechter Wert, der dem Planziel Champions League im Weg steht. Sechster ist der BVB aktuell - was eben vor allem auf 19 von 21 möglichen Punkten im heimischen Westfalenstadion zurückzuführen ist.
Diese Diskrepanz erinnert stark an die Saison 1991/92, in der der BVB zu Beginn ebenfalls vor alle zu Hause lieferte. Nach sechs Heimspielen standen fünf Siege und ein Remis zu Buche, während zwei Unentschieden und vier Niederlagen in sechs Auswärtsspielen nicht den eigenen Ansprüchen genügten.
Ganz ähnlich wie in der Gegenwart. Vor 33 Jahren gab es am 13. Spieltag die Auswärts-Wende - und das ausgerechnet beim FC Bayern München. Beim heutigen Angstgegner und klaren Branchenprimus schossen Michael Rummenigge, Flemming Povlsen und Bayerns Markus Münch per Eigentor einen klaren 3:0-Erfolg heraus.
Der BVB begann zu klettern, zunächst von Platz neun auf sechs. Zu den dann umgerechnet fünf Auswärtspunkten (damals gab es die Drei-Punkte-Regel noch nicht) kamen bis zum Saisonende noch 22 hinzu, sodass der BVB am Ende sogar noch Vierter der Auswärtstabelle wurde. In der Heimtabelle wurde Borussia Dortmund sogar zweiter.
In Summe reichte das, in der damals noch 20 Mannschaften starken Liga, noch für den Vizemeistertitel. Und es hätte noch viel mehr sein können. Meister VfB Stuttgart beendete die Saison, wie der BVB, mit 52:24 Punkten. Am Ende war die Tordifferenz der Schwaben mit plus 30 deutlich besser als die des BVB (plus 19).
Der Vizemeistertitel scheint in dieser Saison zwar noch möglich, wenngleich auch gerade schwer vorstellbar. Sechs Punkte liegt Borussia Dortmund hinter dem Tabellenzweiten Eintracht Frankfurt. Im Gegensatz zum BVB haben die Hessen ihre Auswärtsbilanz aber im Griff. Da muss Borussia Dortmund zu aller erst ansetzen. Die nächste Chance gibt es am Sonntag, 22. Dezember, 17:30 Uhr beim VfL Wolfsburg.